Wie kann ich Stress abbauen?

Wie kann ich (Gedanken-)Stress abbauen?

Gestern besuchten die Meisen das neu aufgestellte Futterhaus – aber es war noch leer. Also schnell in den Keller und die Futterpackungen geholt. Jetzt haben sie etwas. Und nun kommen sie zahlreich auf den Balkon, um sich ein Körnchen zu holen. Manche bleiben auch auf der Kante des Häuschens sitzen und verzehren ihr Menü dort. Aber jedes Mal drehen sie sich erst mit dem Kopf nach außen, bevor sie picken und speisen. Warum? Wahrscheinlich um schneller davonfliegen zu können, wenn es nötig sein sollte.

Im Regen des dunklen Novembertages kommen sie in schwirrendem Flug immer wieder von dem gegenüberliegenden Baumgeäst – ein munteres Treiben in der sonst eher stillen Natur.

Durch die Fensterscheibe sieht das sehr nett und lustig aus. Anders ist es, wenn wir uns selbst in der Perspektive des Futterhauses befinden. – Wie bitte? – Natürlich nicht auf dem Balkon stehend und von Meisen besucht, die sich am Holz festkrallen. Aber auf der Ebene der Gedanken schon – oder nicht? Das muss ich vielleicht genauer erklären.

Woher kommen unsere Gedanken?

Die landläufige Meinung ist ja, dass meine Gedanken meine sind. Dass ich selber es bin, der die Gedanken denkt. Und wenn das intensiver geschieht, sagt man: „Ich mache mir Gedanken.“ – Aber Hoppla, wenn ich mir einen Kaffee mache, mir ein Frühstück mache usw., dann kommen die Zutaten dafür doch nicht aus mir, sondern von außen. Ich nehme mir Brötchen / Brot und Butter, Marmelade oder Honig oder was mir sonst gut schmeckt und bereite daraus das Frühstück. „Ich mache mir“ ein Frühstück. Wenn ich mir Gedanken mache, woher kommen die „Zutaten“ dafür? Was „nehme“ ich mir, um daraus Gedanken zu machen?

Es gibt ja auch Redewendungen wie diese: „Mir kommt da gerade so ein Gedanke.“ In diesem Fall sind die Gedanken nicht von mir gemacht, sondern schon außer mir vorhanden. Ist das vielleicht ähnlich wie beim Futterhaus, wo die Meisen kommen? Die andere Redensart geht noch mehr in diese Richtung: „Sich etwas durch den Kopf gehen lassen.“ Wie die Meisen, die auf der Außenkante des Futterhäuschens landen, reinhüpfen, ein Körnchen nehmen und zur anderen Seite wieder hinausfliegen. – Ach so, der Artikel sollte eigentlich von Stress handeln. Tut er auch! Schon die ganze Zeit – von Anfang an.

Woher kommt der Stress?

Wo man hinhört, überall werden immer die äußeren Gründe für Stress aufgezählt: Zu viel im Job, zu viele Termine, ständige Erreichbarkeit, Leistungsdruck, Lärm- oder Schadstoffbelastung, Konflikte, Schulden usw. usw… Aber wir sagen auch: „Ich mache mir gerade Stress.“ – Nach dem Muster: „Ich mache mir Frühstück, ich mache mir Gedanken“ (siehe oben) sind die äußeren Umstände dann wohl nur die „Zutaten“. Dass wir uns daraus Stress machen, liegt zum großen Teil daran, wie wir mit Gedanken umgehen. Denn die Gedanken und Vorstellungen, wie wir alles schaffen sollen, oder was aus dem Konflikt noch werden wird, ob wir den Leistungsanforderungen auch genügen können, ob wir die Schulden tilgen können, stressen uns oft am meisten.

Lassen wir diese Gedanken – wie die Meisen ins Futterhaus kommen – ungehindert in uns hinein? Oder locken wir sie sogar noch mit „Futter“ an? Dann sagt man uns vielleicht: „Du hast wohl ´ne Meise!“.

Wie kann ich Stress abbauen?

Mein Tipp ist nun nicht, sich mit einer schönen Tasse Tee aufs gemütliche Sofa zu setzen und dem lustigen Vogeltreiben auf dem Balkon zuzuschauen. So ein Verschnauf-Päuschen kann für den Moment zwar auch guttun. Aber eine nachhaltigere Strategie ist es, sich die Gedanken, die so kommen und durch den Kopf gehen, genauer anzusehen: Wo kommen sie her? Welche „Farbe“ haben sie? Dunkel-düster und somit bedrohlich? Oder hell-freundlich und dadurch erfrischend? Oder aber feurig-rot und Aggressionen schürend? (Wenn jemand an der Haustür klingelt, schaut man ihn sich ja auch erst an, bevor man ihn hereinlässt – oder aber lieber draußen stehen lässt.)

Sehr interessant ist auch die Frage: Womit locke ich bestimmte Gedanken eventuell selber an? Was biete ich Ihnen für „Futter“? (Die Meisen auf dem Balkon z.B. nehmen meist nur die Sonnenblumenkerne und verschmähen das Fettfutter, das auch daliegt.) Wenn ich bestimmten Gedanken kein Futter mehr gebe – und das durchhalte – geben sie mit der Zeit auf und kommen nicht mehr. Und vor allem: Wenn sie sich doch einstellen und ich sie mir nur genau genug „ansehe“, suchen sie das Weite. (Die Meisen zumindest fliegen schnell davon, wenn ich mich dem Fenster nähere, um sie genauer zu sehen!)

Wenn Sie mehr zu dieser hier gezeigten Strategie wissen möchten, rufen Sie mich an (06421-3895080) oder schreiben Sie mir auf dem Kontaktformular:

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Andere Arten von Stress möchte ich gelegentlich in einem der nächsten Beiträge besprechen.

Reiner Marks

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