Stress – Angst – Panikattacken

Mit der Angst ist das eine tückische Sache. Wenn sie einen überfällt, fühlt man sich so machtlos. Ihr so hilflos ausgeliefert.

Helfen dann die vielen Erklärungsversuche, die sich mit dem Thema Angst beschäftigen? Immerhin gibt es sehr viele Artikel darüber, warum sie auftritt, wozu sie gut sein soll, was man dagegen tun kann… Dem möchte ich einen Aspekt hinzufügen, den ich in den anderen Texten noch nicht gefunden habe.

Warum haben wir Angst?

Ein Erklärungsversuch ist: Angst soll „evolutionsgeschichtlich“ nützlich sein, weil sie „in als bedrohlich empfundenen Situationen“ (Wikipedia) auftritt und uns angeblich dazu befähigt, dass wir uns in Gefahrensituationen möglichst optimal verhalten (Kämpfen oder Fliehen) – also eine Art „Überlebensstrategie“. Dazu darf sie nicht so groß sein, dass sie uns lähmt, und nicht so gering, dass wir die Gefahr unterschätzen… Soweit so gut.

Aber warum tritt sie denn auf? Ist diese zweckgerichtete Sichtweise ausreichend? Oder ist sie nur der Versuch des Verstandes, sich etwas zu erklären, was in einer Ebene liegt, die er nicht kennt?

Angst oder Vertrauen

Ein kleines Kind kennt ursprünglich keine Angst, sondern hat eine Art Urvertrauen. Erst bestimmte Erfahrungen, die es machen wird, lassen es zurückweichen, sich verstecken oder – wenn das nicht möglich ist – weinen und bei Schutzpersonen (in der Regel die Eltern) Hilfe suchen.

Aber ein Kind will alles entdecken und ausprobieren. Das geht nur mit Vertrauen. So nimmt es in den ersten Jahren alles in die Hand (und oft auch in den Mund), um es kennenzulernen. Natürlich will es z.B. auch wissen, wie sich eine Kerzenflamme anfühlt, die nur wie durch Zauberhand mal da ist und dann wieder beim Auspusten verschwindet. Dass Mama oder Papa sagen: „Nein! Heiß! Das tut weh!“, ersetzt nicht die eigene Erfahrung. Normalerweise ist die Entdeckerlust größer und der Finger wird in die Flamme gehalten, bis er schmerzt. – Nach dieser Erfahrung hilft selbst gutes Zureden („Probier´s doch noch mal.“) nicht: Der Versuch wird in der Regel nicht wiederholt. Ist das schon eine Form von Angst? Vielleicht anfänglich. Auf jeden Fall zeigt dieses Beispiel, dass negative Erfahrungen vorausgehen, wenn wir etwas meiden bzw. uns vor etwas fürchten – woraus im Weiteren auch Angst entstehen kann.

Was bedeutet „Angst“?

Meist sagen wir „Stress“, wenn wir unter Druck stehen – ob zeitlichem, sozialem oder anderweitigem – oder wenn wir dauerhaft Anspannung erleben. Nicht weit davon entfernt ist die Wortbedeutung von Angst: „Enge, Beengung, Bedrängnis“ (verwandt mit lateinisch angustus bzw. angustia). Man kann also sagen: Der Druck / die Anspannung (Stress) wächst bis zur Bedrängung – dann erleben wir Enge, d.h. Angst.

Und die Panik ist wiederum eine Steigerung der Angst, nämlich ein „plötzlicher Anfall mit einem extremen Angstgefühl“, wobei hier körperliche Symptome hinzukommen (z. B. Herzrasen, Schwindel, Schwitzen, Schwächegefühl, Atemnot etc.).

Aber diese Worterklärungen (die man z.B. bei Wikipedia finden kann), verraten noch nicht, wo die Angst herkommt.

Angst – eine Wahrnehmung, wovon?

Eventuell kann uns ein bestimmter Mensch (z.B. mit entsprechender Mimik) Angst einflößen. Aber auch ein bestimmter Ort (z.B. ein dunkler Wald oder ein dunkler Keller) können Angst hervorrufen. Beim Menschen nehmen wir seine Ausstrahlung wahr – vielleicht hat er eine besonders heftige Wut, der wir lieber ausweichen. Oder er hat ungute Absichten, die wir spüren. Bei einem Ort nehmen wir auch so etwas wie eine Ausstrahlung war. Immer ist es eine Wahrnehmung von Etwas, das uns begegnet. Oft spüren wir aber nur ein Unwohlsein, ohne zu merken, dass diese Empfindung in uns eine Wahrnehmung von Etwas ist.

So lassen sich Ängste verstehen, die sich auf akute Situationen beziehen. Aber wie ist es mit Ängsten, die in Momenten auftreten, die eigentlich nicht gefährlich sind – oder wenigstens für andere Menschen nicht gefährlich wirken? Sind sie auch eine Wahrnehmung oder nur eine Einbildung?

In meiner Praxistätigkeit sehe ich diese Ängste der Menschen als reale Wahrnehmungen – nicht von dem akuten Moment, sondern als Wahrnehmungen einer Verletzung, die vielleicht schon sehr lange zurückliegt und durch eine aktuelle Situation oder einen akuten Moment jetzt reaktiviert wird. – Bei Wikipedia wird behauptet: „Krankhaft übersteigerte oder nicht rational begründbare Angst wird als Angststörung bezeichnet.“ Mit diesem gerade beschriebenen Verständnis ist die Angst aber begründet, sie hat eine reale Ursache. Ähnlich wie in dem Beispiel von dem Kind und der Kerzenflamme, die ja auch keine akute Bedrohung darstellt, aber mit der eine Berührung (nach vorausgegangener Erfahrung!) dennoch vermieden wird. Warum also überfallen mich Angstgefühle, wenn äußerlich kein Grund erkennbar ist? Entweder weil ich gegenwärtig etwas wahrnehme, was sich dem „rationalen“ Verstand entzieht, oder weil ich anhand der gegenwärtigen Situation eine frühere Verletzung wahrnehme.

Verletzung in einer Ebene des Menschen, die der Verstand nicht kennt

Wo auch immer man sie im Menschen lokalisiert: Diese Verletzungen – auch wenn gar nicht mehr bewusst – sind so real vorhanden wie eine Wunde im physischen Körper. In den therapeutischen Behandlungen lassen sich diese Verletzungen auf einer anderen Ebene in wenigen Terminen so behandeln, dass sie nicht mehr schmerzen, d.h. keine Ängste mehr auslösen.

Haben Sie selber mit Ängsten zu tun? Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren:

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Oder telefonisch: 06421-3895080

Viele Menschen mit einer Angstproblematik haben nach wenigen Behandlungen in meiner Praxis eine deutliche Besserung und große Erleichterung erlebt.

Reiner Marks

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